Das Nervensystem (entspannte Frau in Hängematte)

Die Wahrheit über negative Glaubenssätze: Woher sie kommen und warum sie oft so hartnäckig sind (+ 3 Tipps für mehr Leichtigkeit)

"Warum muss das immer mir passieren, die ganze Welt ist einfach gegen mich"
"Ich krieg das einfach nicht hin, ich bin eben zu dumm dafür."
"Ich darf keine Fehler machen, sonst..."
Kennst du solche oder ähnliche Gedanken? Dann bist du damit bei weitem nicht alleine. Schätzungsweise 70.000 Gedanken gehen uns tagtäglich durch den Kopf und der Großteil davon ist leider negativ (ca. 70 %).
Gedanken, die wir immer wieder denken, werden irgendwann zu Überzeugungen und Glaubenssätzen über dich und dein Leben. Sie bestimmen dein Handeln, werden zu Gewohnheiten und schließlich Teil deines Charakters.
Also macht es absolut Sinn, die Entstehung und Verarbeitung von Gedanken im Kopf mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.
👉Wie entstehen Glaubenssätze im Gehirn?
Schauen wir uns zuerst einmal unser Denkorgan - das Gehirn - näher an.
In unserem Gehirn geht beim Denken ein ganzes neuronales Feuerwerk ab. Unsere Neuronen sind durch kleine Nervenbahnen miteinander verbunden. Denken wir die selben Gedanken immer wieder, werden diese Nervenbahnen immer stärker und vernetzen sich mit anderen Neuronen.
 
Bildhaft gesprochen ist unser Kopf also ein riesiges Straßennetz voller Autobahnen, Landstraßen und Rüttelpisten. Jeder Gedanke ist ein Auto auf diesen Straßen, das in eine bestimmte Richtung fährt.
Fatalerweise denken wir jeden Tag fast die gleichen (negativen) Gedanken, sodass bestimmte Straßen extrem viel befahren sind, während andere Straßen (positive Gedankengänge) "zuwuchern".
👉Doch warum haben wir so viele negativen Glaubenssätze?
Wir werden ja nicht mit diesen kritischen Gedanken geboren. Als Baby denken wir noch gar nicht, denn wir haben noch kein "Ich - Bewusstsein". Diese Abgrenzung zwischen einem "Ich" und der Umwelt kommt erst im Laufe der Entwicklung. Bis zum 6. Lebensjahr sind Kinder bedonders offen für Umwelteinflüsse und übernehmen so ganz viele Überzeugungen von ihren engsten Bezugspersonen - in den meisten Fällen den Eltern. Manche davon sind dienlich, doch andere sich eher hinderlich.
Auch eigene Erfahrungen werden im Gehirn abgespeichert und bewertet ('Die Herdplatte war heiß, die fass ich lieber nicht nochmal an'). Einige Erfahrungen sind so prägend, dass sie tiefe Spuren im Gehirn und im Nervensystem hinterlassen, noch bevor bewusste Gedanken formuliert werden könnten.
Der Körper ist damit unser ältester Erinnerungsspeicher.
Wenn ein Baby emotional vernachlässigt, verlassen, beschämt, oder seine Bedürfnisse nicht gesehen wurden, ordnet es seine Umgebung als "nicht sicher" ein. Dies kann sogar schon im Mutterleib passieren, z.b. bei ungewünschter Schwangerschaft, oder traumatischen Erlebens der Mutter.
Das Gehirn des Babys passt sich an die unsichere Umgebung an, indem die "Amygdala" sich vergrößert. Das ist unser Angst- und Gefahrenzentrum im Gehirn. Wenn das Kind nun größer wird, scannt es unbewusst die Umgebung ständig nach Gefahren ab, und versucht jede Situation sofort einzuordnen. Da es alles noch auf sich bezieht, wird z.B. das schroffe "Hallo" von Papa, nach einem anstrengenden Arbeitstag, auf sich selbst bezogen.
"Ich habe etwas falsch gemacht, deshalb ist Papa böse"
 oder
" wegen mir streiten sich Mama und Papa".
Stück für Stück etablieren sich daraus dann die heutigen negativen Glaubenssätze, die sich so hartnäckig im System halten:
"Wenn ich Liebe und Anerkennung möchte, dann muss ich meine Bedürfnisse hintenan stellen."
"Wenn ich mich öffne, werde ich verlassen oder wieder verletzt."
"Niemand versteht mich, ich muss mich da allein durchkämpfen"
Solche hartnäckigen Glaubenssätze sind also ein deutlicher Hinweis auf Bindungs- oder Entwicklungstrauma in der Kindheit.
👉Wie kann ich negative Glaubenssätze verändern?
Früher dachte man, dass spätestens das Gehirn eines Erwachsenen dann nicht mehr wachsen oder sich verändern kann. Die Forschung rund um die "Neuroplastizität" hat dies jedoch widerlegt. Zum Glück haben wir die Fähigkeit, neue Gedanken zu denken und damit neue neuronale Verbindungen in unserem Kopf zu knüpfen. Doch das allein ist sehr mühsam und wenig effektiv.
Es reicht also oftmals nicht, den gängigen Ratschlägen zu folgen und "einfach mehr positiv zu denken" oder "Affirmationen zu sprechen" und selbst Meditation kann in manchen Fällen zu Beginn kontraproduktiv sein, wenn das Nervensystem chronisch überreizt ist und der Kopf gar nicht mehr zur Ruhe kommt, oder dissoziiert (abgespalten ist).
Es muss also eine ganzheitliche Herangehensweise erfolgen, so dass das Nervensystem, und damit auch unser implizites Gedächtnis im Körper, mit einbezogen wird.
Zum Glück gibt es mittlerweile sehr gute traumasensible Tools und Methoden, um mehr Leichtigkeit in die Gedankenwelt zu bringen.
👉3 Tipps für mehr Leichtigkeit
Hier erhältst du nun 3 Tipps von mir für mehr Entspannung, Gelassenheit und Selbstbewusstsein im Alltag:
1. Vagusnerv - aktivierende Übungen
Unser Vagusnerv ist Teil des parasympatischen Nervensystems, der für unsere Entspannung zuständig ist. Du kannst spezielle Übungen machen, um ihn bewusst zu aktivieren. Eine sehr einfache Übung ist es den Kopf einmal nach rechts zu drehen und so zu halten, bis du gähnen musst (Zeichen für Aktivierung Vagusnerv und damit Entspannung). Das Gleiche wiederholst du mit der anderen Seite. Auch Atemübungen bei denen du länger aus - als einatmest, aktivieren deinen Vagusnerv.
2. Tipp
Wenn du Nachts zum Grübeln neigst, stehe auf, trinke ein Glas kaltes Wasser und bewege dich (z.B. Kniebeugen). Das hilft deinem Körper, überschüssigen Stress abzubauen, und die Gedanken kommen etwas zur Ruhe. Viele Unterschätzen die Verbindung zwischen Gedanken und Körper, also probier es ruhig einmal aus.
3. Tipp
Wenn du in der Tiefe negative Glaubenssätze und damit verbundene Ängste, Sorgen oder Schwere verändern möchtest, dann hol dir die kostenlose 7 - tägige "Trauma Release Journey".
Dieser Videokurs hilft dir, negative Glaubenssätze zu identifizieren und anschließend umzuprogrammieren.
Melde dich jetzt an für mehr Leichtigkeit und Lebensfreude:
http://traumasensibel-coachen.de/lp-trauma-release-journey/
Wir sehen uns da!
Alles Liebe 
Christina 
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